Holunder

Holunder

Sambucus nigra
Heilkraut
Moschuskraut-gewächse (Adoxaceae)
April-Juni
September-November
Blätter
Blüten
Früchte
Besondere Inhaltsstoffe: 
Ätherische Öle, Bitterstoffe, Carotinoide, Flavonoide, Glykoside, Kalium, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C
Holunder ist ein uralter, mystischer Hausstrauch, welcher schon immer die Nähe zu Menschen suchte. Für die genussreiche Küche und zum Heilen ist er ein Tausendsassa, der uns gleich zweimal im Jahr reich beschenkt. Im Frühjahr bringt er schneeweiße Blüten hervor, im Herbst schwarze, aromatische Beeren. Dieser Strauch der Gegensätze hilft uns, Harmonie sowie ein inneres Gleichgewicht zu finden.

Der Holunder hat einen festen Platz in der Naturheilkunde und ist auch in der Mythologie von Bedeutung. Seit Alters her ist Holunder Frau Holle, der Erdgöttin, geweiht. Er stellt ein Tor zur Unterwelt dar und nach altem Volksglauben konnte Holunder negative Einflüsse von außen fernhalten, Negatives von Haus, Hof und Stall anziehen und in die Erde ableiten. Zudem glaubte man, Holunder könne durch Opfergaben, welche unter den Busch gestellt wurden, Krankheiten von den Menschen nehmen.

Ebenso galt er als Schutzstrauch gegen böse Geister und Dämonen. Im alten England trugen Bestatter zum Schutze stets etwas Holunderholz bei sich und in Amerika findet man noch heute viele Friedhöfe mit Holundersträuchern, welche dort zur Abwehr böser Geister gepflanzt wurden.

Holunder gehört zu den wichtigsten Pflanzen bei einer beginnenden Erkältung. Gemeinsam mit Beifuß, der durch seine stark wärmende Wirkung Kälte vertreibt, kann Holunder einer beginnenden Erkältung die Stirn bieten. Dazu trinkt man heißen Holunderblütentee, bei Halsweh auch Holundersaft, und man kann ein heißes Bad mit Beifuß nehmen.

Der Holunder hilft hartnäckige Verschleimungen und Giftstoffe zu lösen. Zu Heilzwecken werden sowohl die Beeren, meist als Saft, oder Blüten und Blätter, meist als Tee, eingenommen.

Bei unseren Vorfahren in der Altsteinzeit wurde auch die Rinde als Entgiftungs- und Reinigungsmittel verwendet. Sie enthält jedoch Blausäure in größeren Mengen, weshalb auf eine Selbstbehandlung verzichtet werden sollte.

Eigenschaften & Wirksamkeit

  • anregend
  • antibakteriell
  • auswurffördernd
  • beruhigend
  • blutreinigend
  • entgiftend
  • entspannend
  • entzündungs­­hemmend
  • fiebersenkend
  • harntreibend
  • herzstärkend
  • kräftigend
  • schleimlösend
  • schmerzstillend
  • schweißtreibend

Von Augenschwäche bis Verbrennungen

  • Augenschwäche
  • Bluthochdruck
  • Bronchitis
  • Erkältungen
  • Fieber
  • Gicht
  • Halsschmerzen
  • Harnwegs­­entzündungen
  • hohe Cholesterinwerte
  • Husten
  • Ischias
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Nervosität
  • Rheuma
  • Schlafstörungen
  • Verbrennungen

Heilende Anwendung

Holunderblütentee

Schon bei den Indianern gehörte Holunderblütentee zur Schwitzhüttenzeremonie. Der Tee ist schweißtreibend, harntreibend und schleimlösend, weshalb er auch im Stande ist, eine Erkältung aus dem Körper herauszulösen. Selbst hartnäckige Verschleimungen bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder Husten vermag er aufzulösen.

Des Weiteren wirkt Holunderblütentee fiebersenkend, bessert das Sehvermögen, hilft bei Mandelentzündung, wirkt schmerzlindernd und kann Rheuma- und Gichtbeschwerden sowie Heuschnupfen lindern.


Für den Tee wird 250 ml kochendes Wasser über zwei Teelöffel getrocknete Blätter gegossen und für fünf Minuten ziehen gelassen.


Zur äußerlichen Anwendung werden frische Blätter gequetscht und auf Frostbeulen oder Verbrennungen gelegt.





Holunder in der Küche

Sowohl die fein duftenden Blüten als auch die Vitamin-C-reichen Beeren lassen sich in vielfältige Genüsse verwandeln.

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