Kleine Braunelle

Kleine Braunelle

Brunella vulgaris, Prunella vulgaris
Heilkraut
Lippenblütler  (Lamiaceae)
Mai - 
Oktober
Kraut
Besondere Inhaltsstoffe: 
Alkaloid, Ätherische Öle, Bitterstoff, Cumarine, Cyanidin, Flavonoide, Gerbstoff, Gerbsäure, Hyperosid, Kaempferol, Beta-Sitosterol, Stigmasterol
Die kleine Braunelle wirkt stark antibiotisch und kann von Halsschmerzen bis Bluthochdruck verschiedenste Beschwerden lindern. Früher galt sie als wichtige Heilpflanze gegen Diphtherie. Heute ist die Kleine Braunelle in Europa weitestgehend in Vergessenheit geraten, obwohl sie weit verbreitet auf Waldwegen und Wiesen wächst. Die Traditionelle chinesische Medizin setzt sie dagegen in zahlreichen Rezepturen ein, unter anderem gegen schwerwiegende Krankheiten wie Krebs, Aids oder Tuberkulose. Neueste wissenschaftliche Forschungen bestätigen das große medizinische Potential des unscheinbaren Lippenblüters, auch als mögliche pflanzliche Alternative bei der Behandlung von Herpes, Diabetes oder ADHS.

Die Braunelle ist aber immer noch eine Heilpflanze, die man gegen Halsentzündungen einsetzen kann. Dazu bereitet man aus dem Kraut der Braunelle einen Tee und trinkt ihn in kleinen Schlucken. Auch Gurgeln mit dem Tee ist hilfreich bei Entzündungen des Rachenraums.

Außerdem senkt die Braunelle den Blutdruck, was ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet für diese Pflanze ist. Vor allem eines, das in unserer Zeit besonders wichtig ist, weil der Bluthochdruck zu einer häufigen Gesundheits-Gefahr geworden ist.

Dank ihrer krampflösenden Eigenschaften und der Bitterstoffe hilft die Braunelle auch gegen Probleme der Verdauungsorgane.
Sie lindert Blähungen und Magenkrämpfe.

Da die Braunelle östrogenähnliche Substanzen enthält, müsste sie auch gegen Menstruationsbeschwerden und Probleme der Wechseljahre helfen. Sie kann möglicherweise dank ihrer Substanz Stigmasterol den Eisprung fördern.

Eigenschaften & Wirksamkeit

  • adstringierend
  • antibakteriell
  • blutstillend
  • harntreibend
  • krampflösend
  • tonisierend

Von Angina bis Würmer

  • Angina
  • Blähungen
  • Bluthochdruck
  • Fieber
  • Halsentzündung
  • Hautentzündungen
  • Magenschwäche
  • Menstruationsbeschwerden
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Wunden
  • Würmer

Heilende Anwendung

Kleine Braunelle-Tee

Für den Tee gibt übergießt man einen Teelöffel der frischen oder getrockneten Pflanze mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt diesen 5-10 Minuten ziehen. Zum Gurgeln kann man einen stärkeren Dekokt herstellen, indem man 1 Teelöffel Kraut in einer Tasse Wasser kalt ansetzt, beides zusammen zum Kochen bringt und ca. 10 Minuten weiterköchelt.


Kleine Braunelle-Tinktur

Bei Zahnfleischproblemen oder zur Wundreinigung benutzt man am besten eine Tinktur aus blühender Braunelle, die man mit frischem oder getrockneten Kraut und mind. 38,5 % Alkohol leicht selbst ansetzen kann. Das Auftupfen der Tinktur, einer Braunellen-Salbe oder direkt des frischen Pflanzensaftes auf befallenen Stellen kann wie gesagt auch bei Herpes-Infektionen helfen.





Kleine Braunelle - auch kulinarisch verwendbar

Neben all den heilenden Eigenschaften ist die kleine Braunelle übrigens auch kulinarisch verwendbar. Die ganze Pflanze enthält unter anderem Vitamin A und C. Sie hat relativ wenig Eigengeschmack, eignet sich aber durch die leichte Bitternote als ergänzendes Gewürz. Von April bis Mai kann man die jungen Blätter und Triebe, von Mai bis September die Knospen und Blüten in Wildsalaten, Kräutersuppen, Eintöpfen oder als Mischspinat mit anderen Wildkräutern verwenden. Fein gewiegt eignen sich die feinherben Blätter und Blütenknospen als Brotbelag oder als Zutat für Kräuterbutter, Dressings oder Kräuterquark. 

Per Kaltauszug über Nacht lassen sich mit den getrockneten Blättern und Blüten der Kleinen Braunelle auch Getränke wie Fruchtlimonaden oder Bowlen aromatisieren. 

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